Es kann schon nerven, wenn man morgens schnell starten will und einen Eispanzer auf den Autoscheiben vorfindet. Das Wichtigste deshalb zuerst: Planen Sie bei frostigen Temperaturen mehr Zeit ein, auch schon für das Enteisen des Fahrzeuges. Wer sich hier mit einem notdürftig freigekratzten „Guckfenster“ begnügt, und darauf vertraut, dass den Rest irgendwann die Lüftungsanlage seines Wagens erledigt, riskiert schwere Unfälle. Starten Sie erst, wenn die alle Scheiben wirklich frei sind – nicht nur die Windschutzscheibe.
Aber wie kratzt es sich nun am besten?
Das einfachste Mittel der Wahl ist sicher der Eiskratzer. Diesen gibt es jedoch in so vielen verschiedenen Ausführungen, dass das passende Modell erst einmal gefunden werden will. Metallklingen können die Scheibe schlimm verkratzen, langstielige Kratzer nur geringen Druck auf das Eis ausüben. Normalerweise gilt mit der geriffelten Seite das Eis aufbrechen und dann mit der glatten Kante webschieben. Doch Vorsicht: Bei einer verdreckten Scheibe wirkt der Schmutz eventuell sogar wie Schmirgelpapier und beschädigt die Scheiben. Gut sichtbare Kratzer sind die Folge. Es empfiehlt sich also insbesondere im Winter das Auto sauber zu halten. Alternativen wie EC-Karten oder CD-Hüllen sind nicht empfehlenswert, da diese nicht besonders stabil sind und schnell brechen. Empfohlen wird vom Rand zur Mitte der Scheibe zu kratzen, um so Schäden an den Gummidichtungen zu vermeiden. Trotzdem gilt es Vorsicht zu wahren, um Beschädigungen zu vermeiden.
Was sollte man lieber lassen?
- Auf so genannte Enteisungssprays sollten Sie schon aus Umweltgründen verzichten – oft friert die Scheibe nach ihrer Anwendung ohnehin schnell wieder zu. Gleichzeitig sind die Sprays auch relativ teuer, wer seinen Geldbeutel und Zeit sparen will, setzt also auf andere Lösungen.
- Das Warmlaufenlassen des Motors nervt die Nachbarn, schadet dem Motor und ist verboten. Wer es doch macht, muss mit einem Verwarnungsgeld von 80 Euro rechnen – sogar auf Privatgrundstücken können je nach Bundesland Bussgelder nach den jeweiligen Landes-Immissionsschutzgesetzen drohen.
- Auch das alte "Hausmittel", sich mit einem Topf heißen Wasser Durchblick zu schaffen ist nicht empfehlenswert. Zwar sind die Scheiben in Kürze eis- und schneefrei, jedoch bleibt die Frage, ob sie auch noch heil sind. Durch den starken Temperaturschock können die Scheiben sehr schnell reißen. Somit wird die Enteisung dann ein teurer Spaß.
Wer abends dran denkt, kommt morgens schneller los:
Besser ist deshalb vorbeugen: Einige müssen nur die Garage aufräumen, damit der Wagen wieder reinpasst. Wer keine Garage oder kein Carport hat, sollte sich entweder eine Schutzfolie anschaffen oder einen Müllbeutel aufschneiden. Die Folie wird dann auf die Windschutzscheibe gelegt und in den Türen eingeklemmt. Um Frost auf der Scheibe zu verhindern, sollte der Schutz so dicht wie möglich aufliegen. Dabei sollten Sie aber keine Abdeckung aus Pappe oder Papier nutzen – sie könnte an der Scheibe festfrieren. Wenn möglich, sollte das Fahrzeug so dicht wie es geht mit der Frontscheibe an der Hauswand stehen, damit der Frost sich nicht so stark festsetzen kann.
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