Ein kleiner Rempler oder ein Zusammenstoß: Die Reparatur von Autos wird immer teurer. Das liegt an den steigenden Preisen für Ersatzteile.
Drei Beispiele: Eine Rückleuchte kostete vor fünf Jahren noch durchschnittlich 120 Euro – im August 2018 waren es dann bereits 178 Euro – eine Preissteigerung um fast 50 Prozent. Eine Kofferraumklappe verteuerte sich um 34 Prozent, eine hintere Seitenwand um 29 Prozent.
Insgesamt stiegen die Preise von August 2017 bis August 2018 im Schnitt um 4 Prozent, für Scheinwerfer sogar um 7 Prozent, das hat eine Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) der Schadenkalkulations-Datenbank von Audatex ergeben.
Dafür haben die Ingenieure und Statistiker des GDV die Ersatzteilpreise für 20 verschiedene Fahrzeugtypen verglichen. Dabei berücksichtigten sie Kleinwagen genauso wie Oberklasse-Modelle. Für jeden Wagen prüften die die Preise für zwölf typische Ersatzteile wie Windschutzscheiben und Kotflügel. Damit steigen die Reparaturkosten nach Unfällen. 2013 kostete die Kfz-Haftpflichtversicherer ein Schaden im Schnitt 2.400 Euro, im vergangenen Jahr bereits 2.700 Euro.
Der GDV hofft jetzt auf eine Gesetzesänderung: Helfen könnte eine Lockerung des so genannten Designschutzes: Derzeit schützt er nicht nur das Design eines Modells, sondern auch alle sichtbaren Ersatzteile der Karosserie. Deshalb müssen sie immer vom Hersteller des Autos gekauft werden.
„So wird der Wettbewerb ausgeschaltet und der Markt für sichtbare Ersatzteile monopolisiert“, sagt Tibor Pataki, Leiter der Abteilung Kraftfahrtversicherung im GDV. „Besser und vermutlich auch günstiger wäre es, wenn die Verbraucher zwischen verschiedenen Ersatzteil-Herstellern wählen könnten.“ Die Versicherungswirtschaft fordert daher, die sichtbaren Karossiere-Teile künftig vom Designschutz auszunehmen – und diese sogenannte Reparaturklausel sowohl für Neufahrzeuge als auch für Gebrauchtwagen gelten zu lassen.
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