In so manchem Keller stapelt sich alter Krimskrams. Vergilbte Fotoalben, ein alter Teppich, der den Salpeter auf dem Boden verdeckt, Möbel, die wegen einer nostalgischen Anwandlung nicht auf dem Sperrmüll landeten. Da, wo sich außer tennisballgroßen Spinnen sonst niemand hinwagt, lagern Schätze und Ramsch. Manchmal wertvoll, manchmal nicht. Dinge, die Hausbesitzer seit Jahren nicht mehr in der Hand oder dem Herzen hatten und deren Verlust im Zweifel zu verkraften wären.
Und es gibt solche Keller, da lagert unterirdisch ein kleines Vermögen. High-Tech-Anlagen, Unterhaltungselektronik und kostbare Haustechnik. Kommt es hier zu einem Unglück, stehen ganze Werte zum Teil ersatzlos da.
Gut 15.400 Euro lagert der Deutsche im Schnitt im Keller seines Eigenheims an Werten ein, das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Den Großteil macht davon die Haustechnik und Co. aus. Nicht selten entsteht im Keller ein Zimmer für beispielsweise den Nachwuchs oder eine „Spieloase“ für den Herrn des Hauses – Playstation und Riesenfernseher inklusive. Dass diese Wertgegenstände gar nicht in allen Schadensfällen versichert sind, das wissen die wenigsten. Denn: Gefahren entstehen oftmals durch Unwetter – beispielsweise Starkregen, der das ganze Grundstück flutet. Vollgelaufene Keller halten nach heftigen Unwettern wie in dieser Woche nicht nur die Kameraden der Feuerwehren auf Trab, auch die Versicherungen und Versicherten. „Eine Standarddeckung reicht nicht aus“, sagt Thorsten Tölke, Referatsleiter der Sachschadenregulierung der Itzehoer. Wer nicht mit einer Elementarschadenversicherung gegen solche Ereignisse abgesichert ist, bleibt auf den entstandenen Kosten sitzen. In der Hausratsversicherung beziehungsweise der Gebäudeversicherung ist das Risiko des Wasserrohrbruchs abgesichert, dringt Wasser durch einen vollgelaufenen Lichtschacht in den Raum, nachdem das Grundstück überflutet wurde, gilt dies jedoch als Naturgefahr. „Unsere Vertrauensleute sind in dem Thema Elementarschaden sehr gut und beraten die Kunden adäquat über das Thema“, so Thorsten Tölke. Ob der Kunde den Rat beherzigt, ist letztlich aber dessen Entscheidung. Und wenige machen es dann tatsächlich. „Der Anteil der Kunden, die eine Elementarversicherung abschließe ist deutlich ausbaufähig.“
Diese Tendenz zeichnet sich nicht nur im Küstenland Schleswig-Holstein ab. „Nur rund 25 Prozent aller Haushalte haben ihr Inventar gegen Starkregen und Hochwasser abgesichert. Kellerbesitzer sollten deshalb ihre Hausratversicherung überprüfen und Lücken schließen“, sagt Oliver Hauner, Leiter Sachversicherung beim GDV. Eine Elementarschadenversicherung kann als zusätzlicher Baustein zur Hausratversicherung gewählt werden.