Nach dem Crash wird es immer teurer: Eine kaputte Rückleuchte, Motorhaube oder Windschutzscheibe? Diese und viele andere Ersatzteile sind im vergangenen Jahr deutlich teurer geworden. Das zeigt eine Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Die Preise von Pkw-Ersatzteilen stiegen von August 2020 bis August 2021 im Schnitt um über sechs Prozent, ein Kühlergrill kostet sogar fast neun Prozent mehr“, sagt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach.
Bei Itzehoer und anderen Versicherern führen die höheren Ersatzteilpreise zu steigenden Reparaturkosten nach Unfällen. Im vergangenen Jahr kostete ein Pkw-Sachschaden die Kfz-Haftpflichtversicherer im Durchschnitt circa 3.100 Euro, rund fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor. 2013 hatte dieser Wert noch bei 2.400 Euro gelegen.
Damit setzt sind ein Trend aus den vergangenen Jahren fort: Die Kosten für Pkw-Ersatzteile steigen rasant und deutlich schneller als die Inflationsrate – hier der Vergleich seit 2013:
Verbraucherpreis-Index: + 13%
Kofferraumklappen + 60%
Rückleuchten + 67%
Möglich wird der seit Jahren hohe Preisanstieg durch ein Quasi-Monopol der Hersteller. Der sogenannte Designschutz schützt aktuell nicht nur das Design eines Autos, sondern aller sichtbaren Karosserie-Ersatzteile wie Kotflügel, Motorhauben, Außenspiegel oder Türen. „Autofahrer und Werkstätten können viele Ersatzteile nur vom Hersteller des Autos kaufen, es gibt auf diesem Markt keinen freien und fairen Wettbewerb“, erklärt Käfer-Rohrbach. Eine bereits beschlossene Gesetzesänderung sieht zwar eine Änderung vor, schreibt die bestehenden Rechte der Autohersteller aber bis ins Jahr 2045 fest. „Ein freier Wettbewerb ist also erst in einem Vierteljahrhundert möglich.“