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Wenn die Batterie aufgibt

Itzehoe, 23.12.2021

Den Sommer und Herbst über haben sie noch durchgehalten – aber jetzt geben viele ältere Batterien bei Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselmotoren auf. Denn bei kalten Temperaturen leiden sie. Einerseits mindern kühle Temperaturen die Kapazität des Akkus und seine Leistungsfähigkeit, anderseits braucht der Anlasser viel mehr Kraft, um den Motor in Gang zu setzen. Dies hängt damit zusammen, dass das Öl durch die Kälte zähflüssiger wird. Außerdem werden insbesondere im Winter viele Stromverbraucher im Auto eingeschaltet. Von der Beleuchtung, über die Heizung, auch für Heckscheibe und Sitze, oder aber auch das Radio wird Strom benötigt.

Wenn man also versucht, mit dem letzten Rest der Energie zu starten, sollte man diese Stromfresser alle abschalten. Und wenn dann gar nichts passiert, wenn man den Motor starten will? Ganz wichtig: Werfen Sie spätestens jetzt einen Blick in die Betriebsanleitung Ihres Wagens. Denn gerade bei neueren Fahrzeugen kann die Elektronik durch eine Überbrückung Schaden nehmen. Da also lieber die Experten kommen lassen.

Wenn Sie selbst versuchen wollen, brauchen Sie zunächst ein sicheres und intaktes Starterkabel. Außerdem ist natürlich ein zweites Auto notwendig, damit die Überbrückung funktioniert. Wenn man einen Wagen mit der Energie eines anderen überbrücken will, dann stellt man die beiden Autos Motorhaube an Motorhaube und verbindet zunächst die beiden Pluspole der Batterien mit dem roten Kabel. Erst an dem Wagen mit der vollen Batterie, dann an der leeren. Danach kommt die Verbindung zwischen den beiden Minuspolen. Dazu schließt man das schwarze Kabel zuerst bei der vollen Batterie an – auf der anderen Seite aber nicht am Minuspol der leeren Batterie, sondern besser an einem blanken Metallteil. Achtung: Die beiden Klemmen dürfen sich auf keinen Fall berühren, wenn sie unter Spannung stehen, sonst kann es einen Kurzschluss geben.

Zunächst starten Sie nun den Wagen mit der intakten Batterie und drehen erst danach den Zündschlüssel des zweiten Autos. Wenn die Batterie durch die vorherigen Startversuche komplett leer ist, dann sollte man das Überbrückungskabel mindestens 10 Minuten dran lassen, damit sie sich ein wenig regenerieren kann. Jetzt in dem Wagen mit der leeren Batterie einige Stromverbraucher einschalten, damit die Elektronik beim Abklemmen der Kabel keinen Schaden durch mögliche Spannungsspitzen bekommt. Dann entfernt man zunächst das schwarze Kabel, danach das rote.

Falls das Auto jedoch auch nach dem zweiten Versuch nicht anspringt, sollten Sie keine weiteren Versuche zu unternehmen, da bei jedem missglückten Startversuch unverbrannter Kraftstoff den Katalysator schädigen kann. In solchem Fall besser die Pannenhilfe anrufen.

Sollte jedoch alles funktioniert haben, stoppen Sie den Motor des Autos mit leerer Batterie nicht gleich wieder, da sie sich nicht so schnell lädt. Stattdessen wird empfohlen, eine mindestens 20-minütige Fahrt zu unternehmen, damit die Batterie wieder aufgeladen wird. Nur so kann sich die Batterie wieder ausreichend aufladen, so dass sie den nächsten Startvorgang übersteht.

Wenn Sie nicht sicher sind, dass sich die Batterie durch eine vergessene Lampe entladen hat, dann lassen Sie sie sicherheitshalber noch einmal von einer Werkstatt auf ihre verbleibende Kapazität hin messen – sonst müssen Sie die ganze Prozedur nach der nächsten kalten Nacht wiederholen.

Bild von Manfred Richter auf Pixabay

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Über den Autor

Jan Müller-Tischer

Seit 50 Jahren bin ich Itzehoer. 30 Jahre davon war ich als Reporter unterwegs. Erst bei der Zeitung, dann beim Radio und danach viele Jahre beim Fernsehen. Und jetzt bei den Itzehoer Versicherungen. Ganz was anderes? Nö - denn der Job ist immer der gleiche: Es geht darum, komplizierte Dinge schnell und einfach rüberzubringen.

Was macht eigentlich? Wie geht eigentlich? Wozu brauche ich eigentlich? Darüber blogge ich hier.