Sabine schlägt mit bis zu 700 Millionen Euro zu Buche
Ciara, Elsa, Sabine – der Sturm von dieser Woche hatte in Europa verschiedene Namen, aber zumeist ähnliche Auswirkungen. Starkregen, umgeknickte Bäume, Verkehrschaos, ausgefallene Flüge und Zugfahrten und viele weitere Unannehmlichkeiten. Erst jetzt nach dem Sturm – und vor dem kommenden Unwetter am Sonntag – beginnt die Bestandsaufnahme der verursachten Schäden. Und tatsächlich wird „Sabine“ die Versicherer einiges kosten. Es hätte laut einem Bericht der Aon Deutschland GmbH noch wesentlich schlimmer kommen können. „Deutschland war auf das Orkantief ‚Sabine‘ sehr gut vorbereitet. So wurde unter Anderem bereits im Vorwege der gesamte Fernverkehr der Deutschen Bahn, der Flugverkehr von Eurowings und der Fährbetrieb an den Küsten vorsorglich eingestellt“, heißt es seitens des Konzerns. Das habe wesentlich zu der vermutlich geringen Schadenssummer von zwischen 500 und 700 Millionen Euro beigetragen. Verglichen mit dem Sturm „Kyrill“ vor 13 Jahren ein glimpflicher Ausgang – dieser hatte die Versicherungen nämlich rund drei Milliarden Euro gekostet.
Auch die Itzehoer Versicherungen sehen dem Sturm entspannt nach. „Da das Sturmereignis für uns offenbar ohnehin nicht bedeutend sein wird, erfolgen die Auswertungen erst nachgelagert“, sagt Hartwig Hentschel, Abteilungsleiter Sachversicherung. Erste wirklich konkrete Kostenkalkulationen werden erst in der kommenden Woche erwartet. Den Küsten mache die Sturmfluten mehr zu schaffen, berichtet er. Ein großes Problem: Die Entwässerung zu Nord- und Ostsee gelingt wegen der Wassermassen im Hinterland nicht mehr. Daher erwartet Hartwig Hentschel einige Überschwemmungsschäden.
Itzehoer Kunden, die der Sturm doch härter traf, kommen derzeit mitunter in den Genuss der Schadenschnellregulierung. Abhängig von den Befugnissen der Vertrauensleute vor Ort können diese zwischen 1000 und 2500 Euro direkt an den Versicherungsnehmer vermitteln und den Schaden sozusagen sofort bearbeiten.