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So klappt's mit der Blühwiese

Itzehoe, 29.04.2022

Insekten sind so cool – und wichtig. Aus Teilen Deutschlands sind laut einer Studie bereits mehr als dreiviertel der Gesamtmasse aller Fluginsekten verschwunden. Ein Drittel aller Insektenarten ist heute vom Aussterben bedroht. Was wir dagegen tun können? Zum Beispiel Blühstreifen anlegen oder Blühkübel für den Balkon. Wie zuhause eine Blühfläche angelegt werden kann, erklären wir hier.

1. Grasnarbe entfernen. Wenn Sie eine Rasenfläche zu einer Blühwiese umgestalten möchten, müssen Sie die Grasnarbe komplett entfernen. Tragen Sie dazu die oberste Schicht flach ab. Einfacher geht es, wenn Sie bereits braune Erde im Beet haben oder Sie nur einen Kübel oder Balkonkasten einsäen wollen.

2. Unkraut entfernen. Bevor Sie säen, sollten Sie die Fläche von Unkraut befreien. Graben Sie dazu die obersten zehn bis 20 Zentimeter um und ziehn Sie möglichst alle Wurzeln aus der Erde. Wenn vorher viele hartnäckige Unkräuter, wie z. B. Hahnenfuß, an der Stelle gewachsen sind, sollten Sie den Boden etwa zwei Wochen ruhen lassen und das Ganze dann noch einmal wiederholen, bevor Sie mit Schritt 3 weitermachen.

3. Boden lockern und glätten. Damit Ihr Saatgut auch gut aufgeht, lockern Sie den Boden und rechen ihn anschließend glatt. Gröbere Brocken sollten Sie zerkleinern – je feinkrümeliger die Erde, desto besser.

4. Säen. Jetzt ist es an der Zeit, das Saatgut auszubringen. Wenn Sie eine größere Fläche einsäen wollen, kann es hilfreich sein, das Saatgut mit einer Streuhilfe wie Sand zu vermischen, damit der Wind es nicht wegweht. Außerdem sehen Sie so, wo Sie bereits gesät haben und vermeiden eine zu dichte Aussaat. Auf der Packung der Samenmischung ist die Menge angegeben, die pro Quadratmeter benötigt werden.

5. Saat andrücken. Blühmischungen keimen an der Oberfläche und müssen deshalb nur leicht in den Boden eingerecht und angedrückt werden. Sie können sich hier beispielsweise mit Brettern helfen. Wenn Sie Freiflächen einsäen, helfen Vogelschutznetze gegen gefräßige Gäste, bis das Saatgut aufgegangen ist.

6. Wässern. In den kommenden Wochen sollte Ihr Blühstreifen schön feucht gehalten werden, um die Samen zum Keimen zu bringen. Außerdem sollte die Fläche nicht betreten werden.

7. Warten. Sie haben es schon geschafft! Jetzt dürfen Sie warten, Ihren Blümchen beim Wachsen zusehen und sich auf eine farbenprächtige Augenweide im Sommer freuen.

TIPP: Der ideale Zeitpunkt, eine Blühwiese anzulegen, liegt im Frühjahr zwischen März und Mai. Dann haben die Pflanzen genügend Zeit zu wachsen, um gleich im ersten Jahr zu blühen. Alternativ können Sie auch im Spätsommer oder frühen Herbst säen.

Das ideale Saatgut: Bei der Auswahl des Saatguts solltest Sie sich an der Bodenbeschaffenheit und den Bedingungen vor Ort orientieren. Sie sollten sich z. B. fragen, ob der Blühstreifen in der Sonne oder teilweise oder sogar ganz im Schatten liegt und daran die Samenmischung anpassen. Ebenso können Sie die Blumen danach auswählen, für welche Insekten sie besonders attraktiv sind, so gibt es beispielsweise spezielle Mischungen für Schmetterlinge, Hummeln oder Bienen. Ein weiteres Kriterium ist die Lebensdauer der Pflanzen: Viele Blühmischungen enthalten einjährige Pflanzen, es gibt aber auch zwei- oder mehrjährige. Es kommt also auf Ihre persönliche Präferenz an.

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Über den Autor

Liviana Uhl-Jansen

Hey, ich bin Liviana. Früher Tageszeitungsredakteurin, heute Social-Media-Tante und seit August 2021 bei der Itzehoer. Da ich aber nicht den ganzen lieben langen Tag auf Instagram, TikTok und Co. unterwegs sein kann, schreibe ich auch mal den einen oder anderen Blogartikel. Ganz ohne Emojis. Aber mit Kaffee, der ist ganz wichtig – und viel und stark muss er sein.