Kurze Zeit war der Drahtesel unbeobachtet, doch diese reichte – nun ist das Fahrrad weg. Rund 292.000 Räder wurden 2018 laut Polizeilicher Kriminalstatistik gestohlen. Häufig wird Fahrraddiebstahl gar nicht angezeigt, die Dunkelziffer müsste also deutlich höher sein. Die Langfinger haben es nicht auf alte Hollandräder abgesehen, sondern stehlen inzwischen deutlich wertvollere Zweiräder, wie eine aktuelle Statistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt. 2018 wurden rund 160.000 versicherte Fahrräder gestohlen. Durchschnittlich waren diese 630 Euro wert und damit so teuer wie nie zuvor. Während 2017 Versicherer rund 570 Euro pro gestohlenem Rad ersetzten, waren es noch 2009 nur 370 Euro. Ein Grund dafür ist sicherlich die zunehmende Verbreitung von Pedelecs und E-Bikes, die einen deutlich höheren Wert als konventionelle Fahrräder haben.
Wenn eingebrochen wurde, dann ist der Diebstahl des Fahrrads aus dem verschlossenen Abstellraum oder gar aus der verschlossen Wohnung ein Fall für die Hausratversicherung. Anders sieht es aus, wenn das Zweirad etwa auf der Straße oder im Garten entwendet wird. Dagegen kann man sich zusätzlich absichern. Bei der Itzehoer ist die Fahrraddiebstahlversicherung Unterteil der Hausratversicherung. In ihr wird auch der Diebstahl des Rads ohne Einbruch versichert. Dabei ist es wichtig, den tatsächlichen Wert des Rades zu versichern.
Doch wie kann ein Diebstahl grundsätzlich verhindert werden? Eine hundertprozentige Garantie gibt es leider nicht. Gelegenheit macht Diebe, also das Rad, auch wenn nur schnell eine Kugel Eis im Café oder die Luftpumpe aus dem Keller geholt wird, mit einem Schloss anschließen. Ein Rahmenschloss bietet nicht den besten Schutz. Dieses lässt sich relativ schnell knacken. Also lieber in ein gutes Schloss, mit dem das Fahrrad auch an einem festen Punkt wie einer Laterne oder einem Zaun angekettet werden kann, investieren. Nur Hinter- und Vorderrad zu blockieren ist nicht ratsam, denn so kann das Fahrrad einfach weggetragen und das Schloss später geknackt werden. Generell gilt laut Experten die Regel: Je robuster, desto besser. Gleichzeitig muss das Schloss natürlich auch handlich genug zur Mitnahme sein. So sind massive Kettenschlösser schwerer aufbrechbar, als ein dünnes Spiralschloss, allerdings auch unhandlicher. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub empfiehlt beim Schlosskauf nicht auf Schnäppchenjagd zu gehen. Ein gutes sei aufgrund des Materials und Schlosszylinders sowieso schon etwas teurer. Je komplizierter es ist, an das Zweirad zu kommen, um so wahrscheinlicher geben die Diebe auf. Schließlich wollen sie nicht in flagranti erwischt werden.