ITZEHOE, 25.03.2021. Die durch Corona verursachten Turbulenzen und Veränderungen haben sich in den Bilanzen der Itzehoer Versicherungen nicht erkennbar niedergeschlagen. „Zumindest den Zahlen nach war es ein Jahr wie viele andere zuvor“, berichtet Uwe Ludka, Vorstandsvorsitzender der Itzehoer Versicherungen. Ihren Wachstumskurs setzen die Itzehoer erfolgreich fort. Mit 613,4 Mio. € lag der erzielte Beitrag um 4,8 % über dem Vorjahreswert von 585,6 Mio. €. Damit gelang es der Itzehoer, die Umsatzzunahme des gesamten innerdeutschen Versicherungsmarktes von 1,6 % dreifach zu übertreffen. Selbst in der isolierten Betrachtung auf das Schaden-/Unfallgeschäft, in dem die Itzehoer ihren Schwerpunkt hat, gelang es immer noch, das Marktwachstum von 2,3 % um mehr als das Doppelte zu übertreffen. Ludka: „Hatten wir uns vor knapp einem Jahr schon darauf eingestimmt, unsere Ergebnisziele herabsetzen zu müssen, so erwies sich dieses letztlich als doch nicht erforderlich.“
Unterschiedliche Effekte glichen sich gegenseitig aus: Geringeren Schadenszahlen standen höhere Schaden-Durchschnittskosten, eine nicht alljährliche Häufung von millionenschweren Großschaden-Ereignissen sowie Ertragseinbußen in der Kapitalanlage gegenüber. Unter dem Strich ergab sich ein Jahresüberschuss, der mit 8,9 Mio. € auf dem langfristigen Niveau der Vorjahre lag. Durch dessen Zuführung konnte das Eigenkapital der Itzehoer auf 223,2 Mio. € (Vj. 214,3 Mio. €) erhöht werden. „Damit ist die gesunde Basis für die Fortsetzung unseres Wachstumskurses gelegt“, so Ludka. Nennenswerten Anteil am Erfolg hatte erneut die Kfz-Sparte: In der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung konnte der Bestand um 62.382 (65.498) Verträge auf 1.049.374 (986.992) Verträge ausgebaut werden, davon 782.918 Pkw. Die gebuchten Bruttobeiträge erhöhten sich um 5,7 % (6,5 %) auf 248,6 Mio. € (235,1 Mio. €). Bei bundesweit ca. 47 Mio. zugelassenen Pkw hat die Itzehoer ihren Marktanteil mittlerweile auf rund 1,7 % ausgebaut. Auch in dem noch jungen Markt der E Auto-Versicherung behauptet sich die Itzehoer erfolgreich und hält hier aktuell einen Marktanteil von 2,9 %. „Wir haben ein sehr weitgehendes Deckungskonzept für Elektro-Autos, das von der Absicherung des Akkus und der Ladestation bis zum Pannenschutz bei Entladung reicht“, berichtet der Vorstandsvorsitzende.
„Unsere Rechtsschutzsparte haben wir nach Abschluss der Integration des früheren Alte Leipziger-Bestandes in stabiles Fahrwasser geführt, und auch unsere Lebensversicherung konnte leicht wachsen“, ergänzt Vertriebsvorstand Frank Thomsen. Die aufsichtsrechtliche Bedeckungsquote konnte in der Gruppe zum Stichtag 31.12.2020 mit 337 % (Vj. 322 %) stabil gehalten werden. „Für die Zukunft haben wir mit Aktualisierungen bei unserer Risiko-Lebensversicherung und unserer Berufsunfähigkeits-versicherung sowie mit einer neuen Kooperation mit der Alte Leipziger im Bereich der Fonds-Policen wichtige Weichenstellungen vorgenommen“,
Der Einstieg in das neue Geschäftsjahr gestaltete sich positiv, wenn auch bedingt durch Corona etwas verhaltener als in den Vorjahren. Die Itzehoer haben ihre Ziele daher mit der Erwartung eines Beitragszuwachses um 3,1 % auf 632 Mio. Euro etwas niedriger angesetzt als in den Vorjahren. So wird zwar bei der Pkw-Stückzahl ein Zuwachs in ähnlicher Größenordnung wie in den Vorjahren erwartet, jedoch mit niedrigerem Beitragseffekt, da das Prämienniveau dem verbesserten Schadenverlauf des Vorjahres angepasst worden ist.
Verkörperung des Wachstumswillens der Itzehoer ist der laufende sechsgeschossige Anbau mit einem Investitionsvolumen von rund 25 Mio. €. Fünf Geschosse sind mittlerweile im Rohbau fertiggestellt. Der Bezug des Traktes mit bis zu 200 zusätzlichen Arbeitsplätzen ist im Sommer 2022 geplant. Ende 2020 betrug die Mitarbeiterzahl des größten unabhängigen Versicherers Schleswig-Holsteins im Konzern 837 (Vj. 819). Aufgrund des stetigen Wachstums gibt es für den Innendienst kontinuierlich Personalbedarf – auch derzeit sind einige Stellen ausgeschrieben. Darüber hinaus startet die Itzehoer im Vertrieb im ganzen Norden gerade eine Job-Offensive. Hierfür wurde ein innovatives Beschäftigungsmodell entwickelt, das den Einstieg in die Selbstständigkeit als Versicherungsvermittler über eine zweijährige Startphase im Angestelltenverhältnis erleichtern soll. Das Modell spricht damit insbesondere auch Quer- und Wiedereinsteiger an, die sich in Norddeutschland ohne Ortswechsel in ihrer Region beruflich neu orientieren möchten und dabei Wert auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum Beispiel über Homeoffice-Möglichkeiten legen.