Mit dem Fahrrad zum Bummeln in die Stadt, zu Fuß wieder zurück. Könnte nach übermäßigem Alkoholkonsum durchaus vernünftig sein. Wenn es allerdings daran liegt, dass das Rad geklaut wurde, ist es nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer.
Fein raus sind diejenigen, die im Rahmen ihrer Hausratversicherung die sogenannte Fahrraddiebstahlklausel eingeschlossen haben. Ansonsten zahlt die Hausratversicherung bei Fahrraddiebstahl üblicherweise nämlich nur dann, wenn das Bike aus verschlossenen Abstellräumen, Kellern oder Wohnungen gestohlen wurde. In den meisten Fällen ist jedoch die offene Straße der Tatort. Damit die Versicherung auch in diesem Fall leistet, muss die Fahrraddiebstahlklausel im Vertrag vereinbart sein.
Rund 140 Millionen Euro haben Deutschlands Versicherer im vergangenen Jahr für Fahrraddiebstähle geleistet. So viel wie noch nie. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Plus von mehr als 20 Prozent, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) jetzt veröffentlicht hat.
„Bei den Itzehoer Versicherungen beträgt dieses Plus sogar gut 35 Prozent“, sagt Matthias Räfler. Die Summe ist von 183.500 Euro im Jahr 2021 auf fast 249.000 Euro in 2022 gestiegen. Erhöht habe sich aber nicht nur die Anzahl der der gemeldeten Diebstahlschäden, sondern auch die durchschnittliche Schadenhöhe, nämlich von knapp 650 auf 760 Euro, ergänzt der Abteilungsleiter der Leistungsbearbeitung.
Der Grund ist einleuchtend: Die Diebe haben es zunehmend auf hochwertige E-Bikes, Mountainbikes oder Rennräder abgesehen. Diese würden, so Räfler, weiterverkauft, um sie zu Geld zu machen. Sein Rat: „Fahrräder sollten nicht nur ab-, sondern auch angeschlossen werden. Egal ob auf der Straße oder im Keller, und zwar mit einem Bügel oder einem Kettenschloss.“
Erstattet wird im Leistungsfall der Wiederbeschaffungswert, also der Betrag eines neuen gleichwertigen Rads. Bei Einschluss der Fahrraddiebstahlklausel ist die maximale Entschädigung auf die vereinbarte Versicherungssumme für Fahrräder begrenzt. Räfler: „Gerade für hochwertige Räder kann es sich also lohnen, die Versicherungssumme zu erhöhen oder eine spezielle Fahrradversicherung abzuschließen.“