- 2024: Anstieg der gebuchten Beiträge um 18,8 % auf 851,8 Mio. Euro (Vj. 717,0 Mio. Euro)
- Mit über 1,5 Mio. Kfz-Verträgen 221.260 Stücke mehr als 2023 (1,28 Mio. Stück / +17,3 %)
- Jahresüberschuss mit 10 Mio. Euro auf stabilem Niveau
- Zahl der Rechtsschutzverträge erneut gestiegen um 3,2 % auf 379.123 Stücke
- 2025 weitere 80 Mio. Euro Beitragszuwachs bei Rückkehr in die Ertragszone geplant
„Es waren zwei Kfz-Versicherungsjahre, wie wir sie noch nicht erlebt hatten“, so der Itzehoer Vorstandsvorsitzende Uwe Ludka anlässlich der heutigen Bilanz-Pressekonferenz. Nachdem das Unternehmen 2023 bei außerordentlich starkem Wachstum um 130.871 Stücke in der Kfz-Versicherung 43,9 Mio. aus den Schwankungsrückstellungen entnehmen musste, um Verluste insbesondere infolge massiv steigender Werkstatt- und Ersatzteilkosten bei Kfz-Schadenfällen zu kompensieren, verzeichneten die Itzehoer 2024 trotz einer Erhöhung der Kfz-Prämien um durchschnittlich 7 % gegenüber dem Vorjahr einen erneuten, nochmals stärkeren Wachstumssprung um 221.260 Stücke – damit stieg die Zahl der versicherten Kfz-Risiken innerhalb von 12 Monaten um 17,3 % von 1.278.928 auf 1.500.189. Noch deutlicher fiel dabei der Anstieg der gebuchten Beiträge in der Kfz-Versicherung mit 25,6 % von 492,7 Mio. Euro auf 619,1 Mio. Euro aus. „Dennoch mussten wir 2024 in der Gruppe nochmals 600.000 Euro aus den Schwankungsrückstellungen entnehmen, weshalb wir bei – wenn auch nicht mehr so stark – nach wie vor steigenden Kosten gezwungen waren, zum Jahr 2025 nochmals die Prämien um im Mittel 16 % zu erhöhen.“
Mit transparenter Kommunikation zu den enormen Preisschüben im Kfz-Reparaturbetrieb ist es den Itzehoer Versicherungen laut Vorstandsmitglied Christoph Meurer gelungen, die Stornoquote der Versicherten mit 6,5 % auf einem sehr guten Niveau zu halten. Dabei habe man den Versicherten auch sehr offensiv die Nutzung des Werkstattbonus angeboten, der ihnen unter anderem Einsparungen von bis zu 20 Prozent auf ihre Kaskobeiträge verspricht. Meurer: „Dieser Tarif wird verstärkt nachgefragt und ermöglicht unseren Versicherten, über uns eine starke Einkaufsgemeinschaft zu bilden.“ Inzwischen ist der Werkstattbonus bereits in etwa 25 % der Kasko-Verträge eingeschlossen.
Vorstandsvorsitzender Uwe Ludka geht nunmehr davon aus, dass das im Jahr 2025 erreichte Beitragsniveau auskömmlich sein wird, das Unternehmen im Kfz-Geschäft mit einer Schaden-Kosten-Quote unter 100 % (2024 105,5 %) in die Ertragszone zurückkehren wird und sich die Gesamt-Schaden-Kosten-Quote über alle Sparten weiter auf 95,5 % (2024 98,5 %) verbessern wird.
In das Jahr 2025 sind die Itzehoer mit weiterem Kfz-Wachstum gestartet und erwarten in der Sparte ein Beitragswachstum um 80 Mio. Euro bei einem Anstieg der Kfz-Risiken im unteren fünfstelligen Bereich.
„Damit kehren wir seitens der Stückzahl auf das Level der vorangegangenen Jahre zurück“, erläutert Uwe Ludka und betont, dass er nun erstmal ruhigeres Fahrwasser und eine Phase, in der sich die Marktteilnehmer nach den Verwerfungen der vergangen zwei Jahre konsolidieren, erwartet. Immerhin sei in Anlehnung an Schätzungen des GDV (Gesamtverband der Versicherer) davon auszugehen, dass die durchschnittliche Schaden-Kosten-Quote der deutschen Versicherer in der Kfz-Sparte 2024 bei rund 104 % gelegen habe, was bei einem Gesamtprämienvolumen von zuletzt ca. 33,6 Mrd. Euro einen Verlust von rd. 2 Mrd. Euro bedeutet, nachdem es bereits 2023 ein Defizit von mehr als 3 Mrd. Euro zu verkraften galt.
Insgesamt sei die Entwicklung am Fahrzeugmarkt für die Itzehoer, deren stärkste Sparte weiterhin die Kraftfahrtversicherung ist, positiv. Die Gesamtzahl der Fahrzeuge ist weiterhin leicht steigend. Noch bedeutender ist aber für die Itzehoer, die stärker Gebraucht- als Neuwagen versichert, dass 2024 laut Kraftfahrbundesamt (KBA) im Vergleich zu 2,8 Mio. Neuzulassungen mehr als 6,5 Mio. Gebrauchtfahrzeuge den Besitzer wechselten. Das Durchschnittsalter der in Deutschland zugelassenen Pkw stieg dabei weiter leicht an von 10 Jahren (2023) auf 10,3 Jahre (2024). Auch auf Kfz-Schadenseite hat das Jahr im Zeitraum Januar–März mit einem Rückgang um 4 % bei der Schadenzahl erfreulich begonnen, wobei die durchschnittliche Höhe der Schadenzahlungen allerdings nochmals um 4 % zulegte.
„Rückblickend“, so der Vorstandsvorsitzende, „ist es uns gelungen, die Rücklagen, die wir in der schadenseitig positiven Corona-Phase aufgebaut haben, an unsere Versicherten zurückzugeben und durch einen kalkulierten Gang in die Verlustzone umzuwandeln in einen Wachstumssprung, wie wir ihn in der fast 120-jährigen Geschichte der Itzehoer noch nicht erlebt haben.“
Spartenübergreifend verzeichneten die Itzehoer Versicherungen einen Anstieg der Vertragsanzahl um 12,7 % von 3.900.026 Ende 2023 auf 4.393.735 per 31.12.2024. Während das Lebensversicherungs-Geschäft weiterhin in Größenordnung eines Prämienniveaus von 50 Mio. Euro stagnierte, zeichnete sich die Rechtsschutzversicherung erneut durch die zweitstärksten Zuwächse nach Kfz aus. Hier stieg die Anzahl der Verträge gegenüber 367.271 Ende 2023 um 3,2 % auf 379.123 Ende 2024. „Mit zahlreichen lebensnahen Services haben wir den klassischen Rechtsschutz zu einem praktischen Alltagshelfer entwickelt“, nennt Vorstandsmitglied Frank Thomsen einen Erfolgsfaktor und verweist als Beispiel auf die 2024 begonnene, exklusive Versicherungskooperation mit Flightright. „Unserer Rechtsschutz-Kundschaft ermöglichen wir damit bei Flugverspätungen oder -ausfällen auf unkompliziertem Weg, ihre Ansprüche abzugsfrei zu 100 % ausgezahlt zu bekommen.“ Üblicherweise behalte Flightright eine Erfolgsprovision von 30 % ein.
Der angestrebte Jahresüberschuss konnte mit 10 Mio. Euro erreicht und dem Eigenkapital zugeführt werden, das sich nun auf 270 Mio. Euro beläuft. Die Summe der Kapitalanlagen stieg von 2.021 Mio. Euro auf 2.099 Mio. Euro. Die Bilanzsumme erhöhte sich von 2.107 Mio. Euro auf 2.196 Mio. Euro. Die Mitarbeiterzahl stieg von 843 Beschäftigten Ende 2023 auf 860 Ende 2024.