Robert Louis Stevenson, der schottische Schriftsteller, der mit seinem Roman "Die Schatzinsel" (1882) weltberühmt wurde, sagte einmal: "Im Leben kommt es nicht darauf an, gute Karten zu haben, sondern darauf, mit einem schlechten Blatt gut zu spielen".
Mit diesem Zitat möchten wir Ihnen unseren Verein vorstellen und Sie um Unterstützung bitten.
Aus Sicht der Gesunden ist eine Muskelkrankheit wohl das, was wir unter einem "schlechten Blatt" verstehen würden. Unheilbar, fortschreitend und lebensverkürzend. Mancher von uns würde angesichts einer solchen Diagnose wohl den Kopf in den Sand stecken. Nicht so unsere jungen Erwachsenen, die durch ihre Duchenne Muskeldystrophie oder ihre Spinale Muskelatrophie körperlich schwer eingeschränkt sind. Immer wieder beeindrucken sie uns mit ihrem unerschütterlichen Lebensmut und ihrer Freude an den ganz alltäglichen Dingen. Und weil sie sich trotz ihrer "schlechten Karten" niemals unterkriegen lassen und uns jeden Tag lehren, im Hier und Jetzt zu bleiben und das Beste aus jedem einzelnen Tag zu machen, haben wir, der Verein Sommeraufbruch e.V., uns zum Ziel gesetzt, diesen tollen jungen Menschen einmal im Jahr etwas ganz Besonderes zu ermöglichen: eine Segelfreizeit am Ijsselmeer in Holland.
Zwei Reisegruppen machen sich vom 28.07. bis 05.08. bzw. vom 05.08. bis 13.08.2023 auf den Weg in die Niederlande, um dort die Segel zu setzen. An einem Seitenarm des idyllischen Ijsselmeers liegt eine barrierefreie und mit allen wichtigen Pflegehilfsmitteln ausgestattete Unterkunft, die Platz für 30 Personen bietet und über einen großen Gemeinschaftsbereich im Erdgeschoss verfügt. Direkt vor der großen Terrasse liegt die "Beatrix" vor Anker, ein rollstuhlgängiger Katamaran, den die jungen Behinderten sogar selbst steuern können. Mit an Bord sind erfahrene Skipper, die den Rollifahrer:innen zeigen, wie es geht.
Zusätzlich stehen weitere kleinere Boote zur Verfügung, die ebenfalls mit dem Elektrorollstuhl befahren und selbst gesteuert werden können. Abends, wenn alle Seebären wieder im Heimathafen festgemacht haben, wird gemeinsam gegessen, geklönt, gespielt und gefeiert. Die Assistent:innen sind etwa im gleichen Alter wie unsere Reisenden, so dass sich die Grenze zwischen Betreuten und Betreuenden sehr schnell auflöst. Vielleicht ist es sogar das, was man unter gelebter Inklusion versteht. Finanziert werden die Reisen über Spenden, die wir zuvor bei unterschiedlichen Stiftungen und Unternehmen beantragen. Etwa die Hälfte der Assistent:innen bekommt eine Aufwandsentschädigung aus der Verhinderungspflege, die andere Hälfte erhält sie vom Verein. Dadurch ist eine 2:1-Betreuung gewährleistet, die bei dem hohen Pflegeaufwand unserer muskelkranken Urlauber:innen unumgänglich ist. Medizinisch geschultes Personal ist ebenfalls dabei, sodass sich alle sicher fühlen können. Die Reisenden selbst tragen nur einen kleinen Eigenanteil. Dadurch wird die Teilnahme an unseren Freizeiten für alle bezahlbar.
Der Vorstand des Vereins arbeitet ehrenamtlich - jeder gespendete Euro kommt den jungen Muskelkranken zugute. Um unser Vorhaben Realität werden zu lassen, ist ein Gesamtbetrag von ca. 55.000 Euro nötig. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns mit einer Spende unterstützen. Aktuell haben wir Gelder für die Verpflegung, Unterkunft sowie Assistenzkräfte einnehmen können. Allerdings fehlt uns noch Geld für Transporter und Unternehmungen vor Ort.
Machen Sie unsere jungen Muskelkranken glücklich und lassen Sie sie unter Beweis stellen, dass man auch mit einem schlechten Blatt gut spielen kann. Gerade bei einer begrenzten Lebenserwartung sind Erlebnisse wie diese so wichtig: Gemeinschaft, Lebensfreude und ein wenig Abenteuer. Herzliche Grüße Lena Annmarie Zabel Gruppenleitung Sommeraufbruch e.V.