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Vorsicht beim Grillen - Tipps für ein sicheres Barbeque

Itzehoe, 17.04.2019

Irgendwie wird das Fleisch nicht gar. Die Kohle glüht auch gar nicht richtig. Aber die Gäste haben Hunger. Was tun? Ach ja, da ist ja noch eine Flasche Spiritus in der Garage. Einfach drauf damit, dann klappt es schon.

Auch durch solchen Leichtsinn ereignen sich pro Jahr rund 4.000 Grillunfälle. Etwa 500 von ihnen führen zu schweren Verbrennungen.

Viele Menschen unterschätzen die Gefahren, die von einem Grill ausgehen können. Immerhin haben die Flammen ein Temperatur von ca. 800 Grad Celsius, die Glut und das Rost ca. 500 Grad und das Gehäuse eines Metallgrills noch ca. 400 Grad.

Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. und der Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein haben deshalb wichtige Tipps zum sicheren Grillen herausgegeben.

Was ist vor dem Barbeque wichtig?

  • Grill auf Stabilität und festen Zusammenbau prüfen
  • Grill auf festen und ebenen Untergrund im Freien stellen.
  • Geeigneten Grillplatz suchen.
  • Den Grill nicht im Wald, im Zelt, in Gartenlauben, auf Holzfußböden oder Balkonen aufstellen.
  • Windrichtung beachten (Funkenflug, Rauchentwicklung).
  • Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien halten.
  • Den Grill nicht neben Gartenmöbeln, Holzwänden oder trockenen Gartenabfällen, wie z. B. Laub aufstellen.

Was ist während des Grillens zu beachten?

Niemals Benzin, Spiritus, Petroleum oder andere leicht brennbare Flüssigkeiten zum Anzünden des Grills verwenden oder in die Glut schütten. Die explosionsartige Stichflammenbildung kann enorme Ausmaße annehmen und schwerste Verbrennungen verursachen. Werden brennbare Flüssigkeiten aus einer Flasche in den Grill gespritzt, besteht besondere Gefahr. Bei den häufig vorkommenden Rückzündungen wird dann auch noch der Flascheninhalt explosionsartig entzündet.

Nur ungefährliche und sicherheitsgeprüfte Grillanzünder verwenden. Gut geeignet und überall erhältlich sind z. B. Grillanzünder aus Trockenspiritus, Anzündgel, Zündwürfel usw.

Grill nie unbeaufsichtigt lassen. Besondere Vorsicht ist bei starkem Wind oder beispielsweise herumtollenden Hunden erforderlich. Ansonsten kann sich ein noch so kleines Grillfeuer schnell ausweiten und die Glut danebenstehende Personen treffen.

Löschmittel bereithalten. Einen Eimer Wasser, Sand oder einen Feuerlöscher bereithalten. Auch ein bereitgelegter Gartenschlauch kann im Notfall eine nützliche Hilfe sein.

Kinder nicht in die Nähe des Grills lassen – Sicherheitsabstand von 2 bis 3 Metern! Immer die Kinder im Blickfeld haben, denn sie sind neugierig und kennen die Gefahren nicht. Der Grillbereich ist kein Spielbereich!

Dies wird besonders dann häufig vergessen, wenn in geselliger Runde Alkohol mit von der Partie ist. Die Erwachsenen sollten den Kindern richtiges Verhalten beibringen, die Gefahren beim Grillen erklären und ihnen mit gutem Beispiel voran gehen.

Und hinterher?

  • Nach dem Grillen das Grillgerät weiter beaufsichtigen, bis die Glut vollständig auskühlt ist
  • Restglut und Asche erst nach völligem Erkalten entsorgen. So manche Mülltonne und mancher Komposthaufen sind schon in Flammen aufgegangen, weil dies nicht beachtet wurde.
  • Nicht in geschlossenen Räumen grillen und den Grill niemals zum Auskühlen
  • ins Haus stellen – Vergiftungsgefahr!
  • Heiße Grillglut nach dem Grillen am Strand nie im Sand vergraben – die Kohle bleibt noch
  • tagelang glühend heiß – Kinder ziehen sich immer wieder schwere Verbrennungen zu, weil sie
  • in die Glut hineinkrabbeln/-treten oder -fallen
  • Einmalgrills am Strand mit Wasser löschen und abkühlen – auch den Sand unter dem Grill

Und was tun wenn doch etwas passiert ist?

  • Betroffene sofort aus dem Gefahrenbereich bringen (Eigenschutz beachten!)
  • Gefahrenquelle mit Sand oder Wasser löschen (Achtung Rauchbildung!)
  • Verletzte, die in Panik wegrennen, aufhalten und Kleiderbrände löschen
  • Kleinere Verbrennungen (unter 10% der Körperoberfläche) bis zu 15 Minuten mit Leitungswasser kühlen
  • Bei schweren Verbrennungen besteht dabei aber Gefahr der Unterkühlung
  • Wunden mit sterilen Tüchern abdecken,
  • Auskühlen mit Rettungsdecke verhindern
  • Wenn mehr als fünf Prozent der Körperoberfläche betroffen sind, Notruf absetzen. (Die Handinnenfläche des Betroffenen entsprechen in etwa 1%)

Bild: Pixabay/Rudy and Peter Skitterians

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Über den Autor

Jan Müller-Tischer

Seit 50 Jahren bin ich Itzehoer. 30 Jahre davon war ich als Reporter unterwegs. Erst bei der Zeitung, dann beim Radio und danach viele Jahre beim Fernsehen. Und jetzt bei den Itzehoer Versicherungen. Ganz was anderes? Nö - denn der Job ist immer der gleiche: Es geht darum, komplizierte Dinge schnell und einfach rüberzubringen.

Was macht eigentlich? Wie geht eigentlich? Wozu brauche ich eigentlich? Darüber blogge ich hier.