Im vergangenen Jahr passierte es so oft wie nie zuvor: Die deutschen Autoversicherer registrierten rund 295.000 Wildunfälle. Schaden: 885 Millionen Euro. Damit kollidieren rein durchschnittlich jeden Tag 800 kaskoversicherte Pkw mit Wildtieren – das bedeutet: Alle zwei Minuten gibt es einen solchen Unfall auf deutschen Straßen. Besonders hoch ist die Gefahr dabei im April/Mai und jetzt – von Oktober bis Dezember.
Auch die Reparaturen wurden teurer: 2019 lag der Durchschnittschaden bei Wildunfällen bei 3.000 Euro, das sind sechs Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Grund dafür sind die steigenden Preise für Karosserieteile.
Dabei lässt sich das Risiko verringern, wenn man sich an einige entscheidende Hinweise hält. Ganz wichtig: Wo ein Reh zu sehen ist, kommen oft noch mehr. Also immer sofort die Geschwindigkeit verringern, auch wenn man das Tier schon wieder zwischen den Bäumen verschwinden sieht.
Eine Beispielrechnung: Nehmen wir an, wir fahren mit den Wagen und 60 Meter vor uns springt ein Reh auf die Straße. Fahren wir 80km/h – dann schaffen wir es mit einer Vollbremsung, fünf Meter vor dem Tier anzuhalten. Fahren wir jedoch 100km/h – dann beträgt die Aufprallgeschwindigkeit trotz Vollbremsung noch mehr als 60km/h. Entsprechend steigt die Gefahr für die Tiere – und auch für die Autoinsassen.
Wenn tatsächlich plötzlich ein Reh am Straßenrand oder auf der Straße steht, sofort abblenden, hupen und bremsen, aber nicht riskant ausweichen – das ist häufig die Ursache schwerer Unfälle.
Was tun, wenn es nun doch passiert ist? Schalten Sie die Warnblinkanlage ein und sichern sie sofort die Unfallstelle absichern, damit es – gerade bei Dunkelheit – nicht zu Folgeunfällen kommt. Informieren Sie die Polizei über 110. Die Einsatzleitstellen haben Listen der örtlichen Jagdpächter. Nur sie können verletzte Tiere aufspüren.
Eine Wildunfallbescheinigung ist nicht mehr zwingend notwendig für eine Regulierung des Schadens. Grundsätzlich muss der Versicherte nachweisen, dass Wild den Schaden verursacht hat. Spuren von Blut und Haaren am Fahrzeug sollten daher von der Werkstatt dokumentiert werden. Ein weiteres Indiz sind „weiche Einbeulungen“, typische Karambolage-Folgen mit Wild.
Grundsätzlich kommt die Teilkaskoversicherung für den entstandenen Schaden mit Haarwild auf. Doch was ist, wenn ein Fasan, ein Hund oder eine Katze einen Unfall verursacht? Bei den Itzehoer Versicherungen kann man beispielsweise mit den Tarifen KOMPLETT und TOP DRIVE einen Schutz für die Kollision mit Tieren aller Art abschließen.