Rund 300.000 Wildunfälle gibt es Jahr für Jahr. Das heißt: Jeden Tag des Jahres gibt es rund 800 Unfälle mit Tieren – allein mit Fahrzeugen, die kaskoversichert sind. Der Schaden liegt regelmäßig über 800 Millionen Euro. Gerade in der dunklen Jahreszeit ist das Risiko dafür besonders hoch.
Ganz abgesehen von dem Leid der Tiere und der Gefahr für Autofahrer: Diese Unfälle werden immer teurer. Ein durchschnittlicher Wildschaden kostet derzeit rund 3.000 Euro. Grund dafür sind die steigenden Preise für Karosserieteile.
Deshalb haben wir für Sie hier die wichtigsten Tipps zusammengestellt, um einen solchen Zusammenstoß zu verhindern:
- Fahren Sie langsam und vorsichtig – gerade wenn sie auf der betreffenden Straße schon Wildtiere gesehen haben. Eine Beispielrechnung: Nehmen wir an, wir fahren mit den Wagen und 60 Meter vor uns springt ein Reh auf die Straße. Fahren wir 80km/h – dann schaffen wir es mit einer Vollbremsung, fünf Meter vor dem Tier anzuhalten. Fahren wir jedoch 100km/h – dann beträgt die Aufprallgeschwindigkeit trotz Vollbremsung noch mehr als 60km/h. Entsprechend steigt die Gefahr für die Tiere – und auch für die Autoinsassen.
- Passen Sie vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung und bei Nacht und bei Nebel besonders auf.
- Wenn Sie ein Tier am Straßenrand bemerken: Sofort abblenden, hupen, bremsen.
- Rechnen Sie immer mit weiteren Tieren, wenn eines bereits vor Ihnen die Straße überquert hat.
- Wenn der Zusammenstoß unausweichlich ist: Lenkrad festhalten, keine unkontrollierten Ausweichmanöver.
Was tun, wenn es nun doch passiert ist?
- Auch, wenn der Schreck groß ist: Passen Sie auf sich selbst auf! Sichern Sie zuallererst die Unfallstelle, schalten sie den Warnblinker an, legen Sie Ihre Warnweste an und stellen Sie ein Warndreieck auf.
- Bei Personenschäden sollten Sie zunächst den Notruf wählen (112) und Erste Hilfe leisten.
- Fassen Sie aufgrund der Infektionsgefahr niemals tote Tiere ohne Handschuhe an – halten Sie auch zu verletzten Tieren Abstand.
- Rufen Sie die Polizei (Notruf 110) an und geben Sie ihren Standort durch.
- Einem geflüchteten Tier sollten Sie nicht folgen, in der Unfallmeldung aber die Fluchtrichtung mitteilen. So kann der Jäger das verletze Tier leichter finden.
- Übrigens: Wer Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei strafbar.
Und wie steht es mit der Versicherung?
Eine Wildunfallbescheinigung ist nicht mehr zwingend notwendig für eine Regulierung des Schadens. Grundsätzlich muss der Versicherte nachweisen, dass Wild den Schaden verursacht hat. Spuren von Blut und Haaren am Fahrzeug sollten daher von der Werkstatt dokumentiert werden. Ein weiteres Indiz sind „weiche Einbeulungen“, typische Karambolage-Folgen mit Wild.
Grundsätzlich kommt die Teilkaskoversicherung für den entstandenen Schaden mit Haarwild auf. Doch was ist, wenn ein Fasan, ein Hund oder eine Katze einen Unfall verursacht? Bei den Itzehoer Versicherungen können Sie beispielsweise in einigen Tarifen einen Schutz für die Kollision mit Tieren aller Art abschließen. Ihre Vertrauensfrau oder ihr Vertrauensmann beraten Sie gern!