- 2021: 4,8 % Beitragsanstieg auf 642,9 Mio. €
- Erweiterungsbau geht Anfang Juni pünktlich in Betrieb
- 2022er Ausblick durch Ukraine-Krieg und Sturmschäden eingetrübt
- Erstmals Direktinvestition in Solarparks zum Zweck der nachhaltigen Kapitalanlage
Itzehoe – Die Itzehoer Versicherungen konnten sich 2021 im zehnten Jahr in Folge mit ihrem überdurchschnittlich starken Wachstum erfolgreich vom Markt absetzen. Mit einem Beitragsanstieg um 4,8 % auf 642,9 Mio. € (Vj. 613,4 Mio €) entwickelte sich die Itzehoer auf Konzernebene viermal stärker als der Gesamt-Versicherungsmarkt (1,1 %) und innerhalb des für die Itzehoer wesentlichen Schwerpunktbereichs der Schaden- und Unfallversicherungen mit einem Zuwachs um 4,0 % immer noch annähernd doppelt so stark wie der Markt (2,2 %). Vor zehn Jahren, also 2011, verbuchten die Itzehoer Versicherungen noch ein Jahres-Beitragsvolumen von 285,7 Mio. €. Die Beschäftigtenzahl ist seitdem von 569 auf 845 gestiegen.
„Auch die Pandemie hat unseren Wachstumskurs erfreulicherweise nicht gebremst“, stellt Uwe Ludka, Vorstandsvorsitzender der Itzehoer Versicherungen, fest. Haupttreiber war wieder die Kfz-Sparte: In der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung konnte der Bestand um 58.085 (Vj. 62.382) Verträge auf 1.107.459 (Vj. 1.049.374) Verträge ausgebaut werden. Die Anzahl der versicherten Wagnisse erhöhte sich von 3.335.959 auf 3.461.138.
Drei Jahre nach Übernahme des Rechtsschutzbestands der Alte Leipziger, auf die eine Phase der Integration und Konsolidierung folgte, geht es nun auch in dieser Sparte spürbar bergauf. Im Jahr 2021 konnte der Bestand erstmals nennenswert vergrößert werden – um 1,3 % auf 349.460 Verträge. Die Lebensversicherung konnte in schwierigem Finanzmarktumfeld auf stabilem Niveau gehalten werden. Die aufsichtsrechtliche Bedeckungsquote wurde in der Gruppe zum Stichtag 31.12.2021 mit 335 % (Vj 326 %) stabil gehalten. Ergebnisseitig hat der Itzehoer Versicherungskonzern das Jahr 2021 mit einem Jahresüberschuss von 16,2 Mio. € (Vj. 8,9 Mio. €) abgeschlossen. Die Bilanzsumme stieg auf 1.993 Mio. € (Vj. 1.878 Mio. €). Das Eigenkapital konnte von 223 Mio. € 2020 auf 239 Mio. € per 31.12.2021 erhöht werden.
Der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr hat sich seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs eingetrübt. Die Finanzmärkte erwarten, dass die EZB aufgrund der mit den beiden Katastrophen aufkommenden Inflation ihre lockere Geldmengen- und Zinspolitik grundlegend ändern wird. Dies hat dazu geführt, dass die Zinskurven im Mittel um 1 % seit Jahresanfang gestiegen sind, während sich die Aktienmärkte rückläufig entwickelten. Dies bedeutet für die Itzehoer Versicherungen eine negative Veränderung der Zeitwerte um über 100 Mio. €, was sich allerdings handelsrechtlich kaum auswirkt. Zugleich trübten die drei schweren Winterstürme die Ergebnisseite und schlugen mit kumuliert etwa 12 Mio. € Schadensumme zu Buche. Ansonsten haben sich nach Corona die Mobilität und damit auch die Schadenhäufigkeit in der Kfz-Sparte erwartungsgemäß normalisiert.
Der Ukraine-Krieg hat offensichtlich auch die Kaufbereitschaft der Bundesbürger verringert, was sich in geringeren Wachstumszahlen bei der Itzehoer ausdrückt. Uwe Ludka: „Wir gehen derzeit im Jahr 2022 von einem Wachstum von 3 % aus.“
Der aufgrund des Personalzuwachses erforderlich gewordene sechsgeschossige Anbau mit einem Investitionsvolumen von rund 25 Mio. € wird im kommenden Monat planmäßig eingeweiht und dann schrittweise in Betrieb genommen.
„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Anforderungen an ein modernes, nachhaltiges Versicherungsunternehmen in jeder Hinsicht gerecht zu werden“, kündigte Uwe Ludka an. Die Itzehoer Versicherungen haben eine Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen, in der sie sich unter anderem zu dem Ziel bekennen, bis 2025 in den sogenannten Scopes 1 und 2 (hier werden die wesentlichen, unmittelbaren Emissionen aus der Nutzung der betrieblichen Infrastruktur erfasst) klimaneutral zu werden. „Mit vielen Schritten von der Umstellung aller unserer Standorte auf den Bezug von Ökostrom über Energiesparmaßnahmen bei der Beleuchtung sowie die 2022 geplante Errichtung von zwei energieeffizienten Blockheizkraftwerken an unserem Standort Itzehoe bis zur sukzessiven Umstellung unseres Fuhrparks auf E-Mobilität haben wir hier bereits viel erreicht“, berichtet Ludka. Ein nächster Schritt war unlängst die Direktinvestition im unteren einstelligen Millionenbereich in eigene Solarparks. Dahinter stehen Anlagen, die sich auf den Dächern landwirtschaftlicher Großbetriebe in Thüringen befinden. „Im Zuge der nachhaltigen Ausrichtung unserer Kapitalanlagen haben wir damit nun erstmals auch den Weg der Direktinvestition für uns erschlossen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende und zeigte Offenheit für weitere derartige Schritte.
Auch ihren Versicherten wird die Itzehoer schon bald mehr Nachhaltigkeit im Versicherungsschutz bieten. So sind zum Herbst neue Generationen der Kfz- sowie der Wohngebäudeversicherung in Vorbereitung, die nachhaltiges Verhalten der Versicherten honorieren und in der Schadenregulierung Anreize zu noch mehr Nachhaltigkeit setzen werden. Bei der Wohngebäudeversicherung ist beispielsweise vorgesehen, dass in der Top-Deckung bei bestimmten Schadenfällen im begrenzten Rahmen Mehrkosten für behördlich nicht vorgeschriebene energetische Sanierung oder bei Verwendung ressourcenschonender und umweltfreundlicher Baustoffe übernommen werden. Außerdem sind in der Top-Deckung auch Leistungen im Zusammenhang mit Beratungen zu nachhaltigen Energiefragen geplant sowie bei größeren Brandschäden CO2-Kompensationen in Form von Baumpflanzungen. Bei älteren Gebäuden kann im Fall einer nachgewiesenen Kernsanierung das Jahr der Maßnahme bei der Tarifierung berücksichtigt werden, was für die Versicherten Vorteile beim Beitrag mit sich bringt.
Den Geschäftsbericht 2021 finden Sie in unserer Mediathek.