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Rasantes Wachstum belastet die Schadenquote

Itzehoe, 10.04.2024

Jahresüberschuss mit 9,9 Mio. Euro auf stabilem Niveau

Einmal mehr sind die Itzehoer Versicherungen 2023 weit über Marktdurchschnitt gewachsen. Legte die Branche 2023 laut GDV (Gesamtverband der Versicherer) um 0,6 % zu, erreichten die Itzehoer einen Beitrags-Sprung um 9,7 % von 653,6 Mio. Euro im Jahr 2022 auf 717,0 Mio. Euro im Jahr 2023. Stärkster Treiber war wieder einmal die Kfz-Versicherung: Hier lag das Beitragswachstum sogar bei 12,3 % (438,9 Mio. Euro in 2022 auf 492,7 Mio. Euro in 2023). Kehrseite des Rekordwachstums war eine signifikante Zunahme der Schadenaufwendungen in der Kfz-Versicherung. „Von der defizitären Situation im Gesamtmarkt konnten wir uns nicht abkoppeln“, so Itzehoer Vorstandsvorsitzender Uwe Ludka. So sei 2023 das Kfz-Beitragsniveau, insbesondere inflationsbedingt, marktübergreifend nicht auskömmlich gewesen. Die Kfz-Versicherer hätten dadurch flächendeckend finanzielle Verluste erlitten. Laut Statistik des GDV hatten die Versicherer 2023 im Kfz-Geschäft einen durchschnittlichen Verlust von 11 % des gebuchten Beitrags zu verkraften. Im Fall der Itzehoer kam hinzu, dass schnelles Wachstum erfahrungsgemäß oft mit einer höheren Schadenquote einhergeht.

Die Itzehoer hat darauf mit zunächst moderaten Beitragsanpassungen reagiert. „Wir konnten uns das erlauben, weil wir in der Corona-Pandemie zuvor einen umgekehrten Effekt in Form niedriger Schadenaufwendungen gehabt hatten.“ Schwankungsrückstellungen, die damals aufgebaut wurden, haben die Itzehoer Versicherungen nun durch die Entnahme von 43,9 Mio. Euro wieder zurückgeführt. Ludka: „Auf diesem Weg haben wir den Mehrertrag an unsere Mitglieder und Kundschaft zurückgegeben.“ Doch noch immer sei das kostendeckende Niveau nicht erreicht. „Eine Situation wie im Jahr 2023, in dem wir in der Kfz-Sparte je Beitrags-Euro 12,5 Cent verloren haben, macht für uns weitere Beitragsanpassungen im laufenden Jahr unumgänglich. Trotz dieser Gegenmaßnahmen werden wir in der Kfz-Versicherung auch 2024 vor Schwankungsrückstellungen noch einen versicherungstechnischen Verlust auszuweisen haben.“ 2025 wolle man dann in die Profitabilität/Wirtschaftlichkeit zurückkehren, so der Vorstandsvorsitzende.

Die Zahl der versicherten Kfz-Risiken stieg von 1.150.696 Ende 2022 auf 1.281.531 Ende 2023 – und nimmt kontinuierlich weiter zu. Uwe Ludka: „Für das laufende Jahr zeichnet sich bereits deutlich ein Bestandszuwachs um mehr als 150.000 weitere versicherte Fahrzeuge ab. Mit einer Größenordnung von 1,4 Mio. versicherten Kfz-Risiken werden wir einen Marktanteil von etwa 2 % erreichen.“

Spartenübergreifend verzeichneten die Itzehoer Versicherungen einen Anstieg der Vertragsanzahl um 9,0 % von 3.577.611 Ende 2022 auf 3.900.026 per 31.12.2023. Während das Lebensversicherungs-Geschäft weiterhin in Größenordnung eines Prämienniveaus von 50 Mio. Euro stagnierte und andere Schadensparten eher unauffällig wuchsen, verzeichnete die Rechtsschutzversicherung nach Kfz die zweitstärksten Zuwächse. Hier stieg die Anzahl der Verträge gegenüber 356.776 Ende 2022 um 2,9 % auf 367.271 Ende 2023. „Unsere Strategie, Produkte an der Leistungsspitze des Marktes zu platzieren und diese durch eine Vielzahl moderner Services zu flankieren, die unseren Versicherten juristische Orientierung und Hilfestellung in vielen modernen Alltagssituationen geben, erweist sich als Erfolg“, kommentiert Vorstandsmitglied Frank Thomsen. Man setze diesen Weg daher konsequent fort: „Im laufenden Jahr starten wir eine exklusive Versicherungskooperation mit Flightright, die es unserer Rechtsschutz-Kundschaft ermöglicht, bei Flugverspätungen oder -ausfällen den bequemen und nutzerfreundlichen Flightright-Service in Anspruch zu nehmen und ihre Ansprüche abzugsfrei zu 100 % ausgezahlt zu bekommen.“ Üblicherweise behalte Flightright eine Erfolgsprovision von 30 % ein – für Itzehoer Rechtschutzversicherte entfalle diese komplett.

Der angestrebte Jahresüberschuss konnte mit 9,9 Mio. Euro erreicht und dem Eigenkapital zugeführt werden, das sich nun auf 260 Mio. Euro beläuft. Die Summe der Kapitalanlagen stieg von 1.932,4 Mio. Euro auf 2.021,1 Mio. Euro. Die Bilanzsumme erhöhte sich von 2.041,4 Mio. Euro auf 2.170,2 Mio. Euro. Die Mitarbeiterzahl blieb mit 843 Beschäftigten per 31.12.2023 nahezu konstant gegenüber 839 zum Vorjahresstichtag.

„2024 erwarten wir ein weiteres Wachstum um mehr als 100 Mio. Euro“, sagt Vorstandsmitglied Christoph Meurer und räumt als weitere gute Nachricht mit dem weit verbreiteten Irrglauben auf, Sturmflutrisiken seien in Deutschland nicht versicherbar. „Sturmflut ist versicherbar – und zwar schon seit zehn Jahren!“ 2014 bereits habe die Itzehoer als erster deutscher Risikoträger eine entsprechende Option für die Gebäudeversicherung an den Start gebracht und 2017 auf Hausrat erweitert. Diese sei seitdem am Markt und habe zuletzt bei der schweren Ostsee-Sturmflut ihre Wirksamkeit bewiesen.

Ihr Ansprechpartner

Thiess Johannssen

Marketing/Kommunikation TJ